Ortsgruppe und Turnverein initiieren Schwimmoffensive mit Kitas und Schulen
Eine ganzjährige Schwimmmöglichkeit zu Ausbildungszwecken und zur Gesundheitsförderung wird dringend in der Verbandsgemeinde benötigt - dies führten überzeugend die Beteiligten der „Bad Sobernheimer Schwimmoffensive“ den kommunalen Spitzen vor Augen. Stadtbürgermeister Michael Greiner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nahe-Glan Uwe Engelmann und Landrätin Bettina Dickes nahmen am Montag, den 29. November in der Mensa des Emanuel-Felke-Gymnasiums beim offiziellen Start der Schwimmoffensive die Bedarfsmeldungen und Forderungen von Vereinen, Kindertagesstätten der Verbandsgemeinde sowie der Schulen in und um Bad Sobernheim entgegen. Der Turnverein 1867 Bad Sobernheim und die DLRG Bad Sobernheim hatten im September die Offensive ins Leben gerufen, die auch beim Sportbund Rheinland Unterstützung findet.
Die Akteure der Offensive haben die Aufforderung von Sportverbänden und Politik „Das Schwimmen zu fördern und vor Ort zu intensivieren“ zum Anlass genommen, aus der jeweils eigenen Perspektive notwendige Inhalte, Stundenbedarfe und dafür benötigte Badkapazitäten und -ausstattung in drei Schreiben zu formulieren. Diese wurden auf der Startveranstaltung an die Kommunalvertretungen übergeben und werden an Behörden versendet.
Mit den Schreiben macht die Schwimmoffensive deutlich, dass die ermittelten Bedarfe von insgesamt rund 52 Stunden pro Woche für Wassergewöhnung, Schwimmausbildung, Reha- und Aquasportangeboten nur bei einer ganzjährigen Verfügbarkeit eines Bades realisiert werden können. Minimalanforderung wäre ein Lehrschwimmbecken von 16 Metern Länge mit Hubboden und Startblöcken. Das bestehende Freibadangebot mit nur wenigen Monaten Nutzungsmöglichkeit der Verbandsgemeinde, vergleichsweise kühlem Wasser ohne Hubboden kann diese Bedarfe nicht decken.
Der stellvertretende Vorsitzende der DLRG Ortsgruppe Christian Ley berichtete von fehlenden Badkapazitäten im Winter für Ausbildung und Training im gesamten Bereich der mittleren Nahe. „Die Möglichkeiten für eine ganzjährige, effektive Schwimmausbildung im Kreis sind nicht so, wie es benötigt wird“, schilderte Ley, der die Startveranstaltung moderierte. Grundschullehrerin Inga Sax, Kita-Leiterin Stephanie Engisch und der erste Vorsitzende des Turnvereins Udo Roevenich untermauerten den Bedarf. Möglichkeiten der Wassergewöhnung in flachem, warmen Wasser „für die kleinen neugierigen Menschen, die das Wasser lieben“ fehlen den Kitas, „viele Nichtschwimmer, unsichere Schwimmer und fehlende Abzeichen“ beobachten die Schulen. Alle warnten vor der schlimmsten Folge fehlender Kompetenzen an und im Wasser, dem stummen Ertrinkungstod von Kindern. Udo Roevenich versicherte: „Ein derartiges Bad würde rund um die Uhr genutzt“ und zeigte die Möglichkeiten für Senioren-, Reha- und Aquasport auf. Der Sportkreisvorsitzende Wolfgang Scheib stimmte zu: „Ein Lehrschwimmbecken wäre jetzt schon völlig ausgebucht, wenn es da wäre“.
Landrätin Bettina Dickes, Bürgermeister Uwe Engelmann und Stadtbürgermeister Michael Greiner zeigten sich beeindruckt von dem Zusammenschluss der Akteure, deren Engagement und den zusammengetragenen Fakten. Sie waren sich einig, dass für das Anliegen von einer hohen Akzeptanz in der Bevölkerung ausgegangen werden kann. Alle sprachen auch an, das nun die politische Arbeit beginne und Finanzierungswege ausgelotet werden müssen.
Der Sportkreisvorsitzende Wolfgang Scheib gab der Schwimmoffensive mit auf den Weg: „Jetzt ist es an Euch dranzublieben und immer wieder nachzuhaken. Haltet die Schwimmoffensive am Laufen!“